Definition Customer Journey

Eine Customer Journey, wörtlich “Reise des Kunden”, beschreibt den gesamten Prozess, den ein Kunde vom ersten Kontakt mit einem Unternehmen oder Produkt bis hin zum Kauf durchläuft – möglicherweise auch mit Service-Leistungen oder Bewertungen darüber hinaus. Diese Kundenreise ist eine detaillierte Darstellung der verschiedenen Berührungspunkte oder Touchpoints, die ein Kunde während seiner Reise mit einem Unternehmen hat und setzt sich aus Online-und Offline-Erlebnissen zusammen.

Die Idee hinter dem Betrachten der Customer Journey ist es, das Verhalten, die Bedürfnisse und die Erfahrungen der Kunden besser zu verstehen. Durch die Analyse der Kundenreise können Unternehmen Schwachstellen identifizieren und optimieren, um ein nahtloses und positives Kundenerlebnis zu schaffen und gezielt Maßnahmen zu ergreifen, um die Kundenzufriedenheit und Kundenbindung zu erhöhen.

Inhalts­übersicht

Kaufentscheidungen nachvollziehen: Customer Journey anhand von Touchpoints rekonstruieren

Eine Kaufentscheidung wird in der Regel nicht spontan und sofort getroffen. Zunächst informiert der Nutzer sich über das Produkt, bevor er sich dann tatsächlich für eine Aktion entscheidet: Kaufen oder nicht kaufen? Wenn er sich für einen Kauf entscheidet, steht er vor der nächsten Frage: In welchem Shop? Anbieter sollten verstehen, wieso sich ein Interessent für ein Produkt entscheidet oder nicht, um ihr Angebot und ihre Kontakte mit potenziellen Kunden optimal zu gestalten.

Wenn Nutzer recherchieren, welches Produkt für sie in Frage käme, haben sie verschiedene digitale Berührungspunkte mit dem Produkt. Diese werden in Form von Cookies gespeichert. Die User Journey bezeichnet den Weg über verschiedene solcher Touchpoints bis zur endgültigen Kaufentscheidung. Cookies ermöglichen es Unternehmen, die Customer Journey eines Kunden nachzuvollziehen und gezielt auf seine Bedürfnisse einzugehen.

Mit gezielten Datenanalysen der Customer Journey lässt sich herausfinden, warum sich ein Nutzer für ein Produkt entschieden hat – oder eben nicht. Dazu gehören beispielsweise die Analyse von Website-Tracking-Daten, um das Verhalten der Nutzer auf der Website zu verstehen, die Auswertung von E-Mail-Marketing-Kampagnen, um zu sehen, wie Nutzer auf bestimmte E-Mails reagieren und die Analyse von Social-Media-Daten, um zu sehen, wie User mit den Inhalten interagieren. 

Durch die Kombination dieser Datenquellen können Unternehmen wertvolle Einblicke gewinnen, wie Nutzer mit ihrer Marke in Kontakt kommen, welche Touchpoints sie nutzen und wie sie durch den Kaufprozess navigieren. Nach der Datenanalyse können Unternehmen ihre Inhalte und Präsenz mit strategischen und individuellen Marketing-Maßnahmen für die Bedürfnisse der Nutzer optimieren.

Welche Touchpoints gibt es bei der Customer Journey?

Berührungspunkte mit einem Produkt, die ein Kunde entlang der Customer Journey hat, können beispielsweise der Besuch einer Website, das Lesen von Bewertungen, das Ansehen von Werbung, der Besuch eines Ladengeschäfts oder der Kontakt mit dem Kundenservice sein. Jeder Touchpoint bietet die Möglichkeit, den Kunden zu beeinflussen und sein Kundenerlebnis zu gestalten. 

Entlang der Customer Journey gibt es diverse Arten von Touchpoints:

Die möglichen Touchpoints und deren Relevanz für eine Zielgruppe können je nach Branche und Unternehmen variieren. Influencer auf Social Media erreichen überwiegend ein anderes Publikum als Anzeigen in Print-Zeitschriften. Analysen der Customer Journey sollten deshalb berücksichtigen, welche Arten von Touchpoints für das Unternehmen wirklich von Relevanz sind. Ebenso ist es für die Marketingplanung ein wichtiger Punkt, um Budget und Aufwand für Marketing-Maßnahmen entlang der Customer Journey möglichst effektiv einzusetzen.

Wie funktionieren Cookies?

Cookies sind kleine Textdateien, die von Websites auf dem Computer oder mobilen Geräten eines Nutzers gespeichert werden. Sie dienen dazu, Informationen über das Verhalten des Nutzers zu sammeln und zu speichern. Indem Unternehmen die Cookies ihrer Website-Besucher einsehen, können sie die Aktivitäten eines Kunden auf ihrer Website verfolgen und rekonstruieren, welche Touchpoints er besucht hat: Hierbei spricht man von Tracking. Auf diese Weise können sie das Verhalten und die Präferenzen des Kunden besser verstehen und personalisierte Angebote oder Empfehlungen bereitstellen. 

Wenn Nutzer eine Webseite besuchen, müssen die Webmaster laut Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz (TTDSG) zunächst das Einverständnis der Besucher einholen, dass Cookies gesetzt werden dürfen. Es gibt verschiedene Arten von Cookies, wie z.B. Session-Cookies, die nur für die Dauer der Browsersitzung gültig sind, oder persistente Cookies, die längerfristig gespeichert werden.

Übrigens: Meist lässt sich in den Einstellungen des Browsers genau einsehen, welche Cookies von welchen Websites auf dem eigenen Computer gespeichert sind. Wer Google Chrome nutzt, kann das folgende Cookie-Menü in den Einstellungen finden:

cookies-einstellen
Google erklärt die Funktionsweise von Cookies in den Einstellungen des Chrome-Browsers.

Tracking

Mit professionellen Tracking-Tools können die Touchpoints potenzieller Kunden ermittelt und die Customer Journey mit verschiedenen Produkten rekonstruiert werden. Hierfür werden u. a. Cookie-Daten ausgelesen. Die Auswertung der einzelnen digitalen Schritte der Internetnutzer ermöglicht eine Analyse des Verhaltens der Verbraucher. Werden die verschiedenen Kontaktpunkte nachverfolgt, lassen sich darauf basierende Marketing-Strategien entwickeln, um Conversions zu optimieren: Inhalte und Angebote werden mit den Kunden-Bedürfnissen abgestimmt und an den Touchpoints gezielt darauf ausgerichtet, dass der Nutzer zur Kaufentscheidung kommt.

Die Phasen der Customer Journey: In fünf Schritten zum Kauf

Die Aufteilung der Customer Journey in verschiedene Phasen bietet Unternehmen eine strukturierte Methode, um das Kundenerlebnis zu verstehen, zu analysieren und zu verbessern. In diese fünf Phasen wird die Reise des Kunden gegliedert:

Optional: Referral bzw. Advocacy

Wenn Kunden ein besonders positives Erlebnis mit einem erworbenen Produkt oder Service erleben, sprechen Kunden oft eine Empfehlung (= Referral oder Advocacy) gegenüber weiteren Interessenten aus. Diese Empfehlungen können der erste Touchpoint in der Customer Journey der neuen Interessenten sein.

Tools zum Verstehen der Customer Journey

Mittlerweile gibt es verschiedene Tools, die das Verstehen der Customer Journey vereinfachen sollen. Diese Analyse-Instrumente helfen dabei, den gesamten Prozess des Kunden besser zu begreifen und ermöglichen es Unternehmen, ihre Marketingaktivitäten gezielter und effektiver zu gestalten. Wer sich die Zeit nimmt, den Weg und die Touchpoints der Kunden ausführlich zu durchdenken, kann diese Instrumente leicht zur Orientierung in der Marketingplanung anwenden.

Eine Möglichkeit ist die Verwendung einer Customer Journey Map, die den gesamten Prozess abbildet, den ein Kunde durchläuft, oder die Customer Journey Persona bzw. Buyer Persona, bei der fiktive Charaktere erstellt werden, die die verschiedenen Kundentypen repräsentieren.

Customer Journey Map

Eine Customer Journey Map ist eine visuelle Darstellung der verschiedenen Schritte, die ein Kunde während seiner Interaktion mit einem Unternehmen oder einer Marke durchläuft. Sie zeigt die verschiedenen Touchpoints, Emotionen, Bedürfnisse und Entscheidungen des Kunden entlang des gesamten Prozesses. Die Map bildet die Reise des Kunden von Anfang bis Ende ab.

Beispiel für eine Customer Journey Map:

customer-journey-map

Customer Journey Persona

Eine Customer Journey Persona ist eine fiktive Darstellung eines idealen Kunden, die auf umfangreichen Marktforschungsdaten und Kundendaten basiert. Sie repräsentiert eine bestimmte Zielgruppe und hilft Unternehmen dabei, ihre Kunden besser zu verstehen und gezielte Marketing- und Vertriebsstrategien zu entwickeln. Diese Steckbriefe idealer Käufer werden auch als Buyer Personas bezeichnet. 

Die Erstellung einer Customer Journey Persona beinhaltet in der Regel die folgenden Schritte:

Unsere Vorlage für Buyer Personas unterstützt bei der Erstellung von User-Steckbriefen zur Planung des Customer Journey Marketings.

Buyer Persona Template

Den Download für unser Buyer Persona Template gibt es hier:

Customer Journey optimieren: B2C vs. B2B

Unabhängig davon, ob es sich um B2C- oder B2B-Kunden handelt, ist es wichtig, die Customer Journey kontinuierlich zu überwachen, Feedback zu sammeln und Anpassungen vorzunehmen, um sicherzustellen, dass das Kundenerlebnis kontinuierlich verbessert wird. Es gibt immer Raum für Verbesserungen, und die Erwartungen der Kunden und Standards im jeweiligen Markt können sich ständig ändern.

Die Optimierung der Customer Journey kann für B2C- und B2B-Kunden unterschiedliche Ansätze erfordern.

B2C Customer Journey optimieren:

Kundenreise von B2B-Kunden: Beispiel und Optimierung

Da die Customer Journey von B2B-Kunden sowie deren Anforderungen an Unternehmen und Produkte komplexer sind als die von B2C-Kunden, kann es schwieriger sein, sich die Reise der Kunden und verschiedene Optimierungsmöglichkeiten vorzustellen. Deshalb hier zunächst eine beispielhafte Situation:

Ein Unternehmen, das Softwarelösungen für die Automobilindustrie anbietet, möchte die Customer Journey für einen potenziellen B2B-Kunden optimieren. Bisher war der Prozess für den Kunden recht undurchsichtig und es gab keine klare Struktur, um Informationen über die Softwarelösungen zu erhalten. Um dies zu verbessern, entscheidet sich das Unternehmen, eineLandingpage zu erstellen, auf der der Kunde relevante Informationen über die verschiedenen Softwarelösungen erhält. Die Landingpage ist so gestaltet, dass sie die Bedürfnisse und Herausforderungen des Kunden anspricht und ihm klare Vorteile der Softwarelösungen aufzeigt.

Darüber hinaus implementiert das Unternehmen einen Live-Chat auf der Website, der es dem potenziellen Kunden ermöglicht, direkt Fragen zu stellen und sofortige Antworten von einem kompetenten Vertriebsmitarbeiter zu erhalten. Dieser Live-Chat bietet dem Kunden eine persönliche Interaktion und ermöglicht es ihm, seine spezifischen Anforderungen zu besprechen und individuelle Lösungen zu erhalten. Vertriebsmitarbeiter können den Kunden während des gesamten Prozesses begleiten, ihm weitere Informationen zur Verfügung stellen und ihn bei der Entscheidungsfindung unterstützen.

Dies führt zu einer höheren Conversion-Rate, da der Kunde eine klare Vorstellung von den Softwarelösungen hat und sich besser unterstützt fühlt. Die verbesserte Customer Journey trägt somit dazu bei, das Vertrauen des Kunden zu stärken und letztendlich den Verkaufsabschluss zu erleichtern.

Mögliche Schritte zur B2B-Optimierung:

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Fazit zur Customer Journey

Die Customer Journey bezieht sich auf den gesamten Prozess, den ein Kunde durchläuft, vom ersten Kontakt mit einem Unternehmen bis zum Kaufabschluss und Feedback. Um die Customer Journey zu optimieren, ist es wichtig, dem Kunden für seine individuellen Überlegungen relevante Informationen anzubieten, eine persönliche Interaktion zu ermöglichen und die Bedürfnisse und Herausforderungen der Kundschaft anzusprechen. Die Optimierung der Customer Journey ist von großer Bedeutung, um das Vertrauen des Kunden zu stärken, die Conversion-Rate zu erhöhen und den Verkaufsabschluss zu erleichtern.

Eine SEO-Agentur kann die Customer Journey optimieren, indem sie die Online-Präsenz von Unternehmen analysiert und mit relevantem Content und Funktionen ausbaut, um eine optimale Benutzerfreundlichkeit sicherzustellen. Darüber hinaus kann solch eine Agentur bei der Verbesserung der Sichtbarkeit innerhalb der Suchmaschinenergebnissen helfen, um potenzielle Kunden anzuziehen und die Customer Journey weiter zu optimieren. Für stationäre Geschäfte bietet sich ebenfalls Local SEO an.

Neben der organischen Suchmaschinenoptimierung kann auch das Ausspielen von Werbeanzeigen auf den Suchergebnisseiten, zum Optimieren der Customer Journey und zur Maximierung von Conversions beitragen. Social Ads können in verschiedenen sozialen Netzwerken geschaltet werden und Online-Shops wie Google Shopping oder Amazon Shops für ein positives Kauferlebnis optimiert werden. Mit dem richtigen Mix an Maßnahmen für die eigene Online-Präsenz werden die richtigen Zielgruppen an den passenden Touchpoints erreicht.