Bounce Rate: die Absprungrate einfach erklärt

Die Bounce Rate beschreibt den Anteil der Besucher einer Website, die nach dem Besuch der Seite wieder abspringen, ohne eine weitere Aktion auszuführen. Sie ist ein Indikator für die Qualität der Nutzerbindung und das Website-Design. Die Metrik erlaubt eine Vermutung darüber, wie gut eine Seite die Suchintention für bestimmte Keywords trifft.

Inhalts­übersicht

Was ist die Bounce Rate?

Die Bounce Rate, oder auf Deutsch “Absprungrate“, ist eine Metrik im Online-Marketing. Sie misst den Prozentsatz der Besucher einer Website, die die Domain verlassen, ohne eine Aktion auf der Seite durchzuführen – sei es das Aufrufen einer weiteren Unterseite oder das Anklicken eines Kontaktformulars. Dieses Verhalten kann verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise irrelevante Inhalte oder eine schlechte Nutzerführung. 

Die Absprungrate gibt Aufschluss darüber, wie gut eine Website ihre Besucher dazu engagieren kann, eine Aktion auszuführen. Je niedriger die Bounce Rate ist, desto besser funktioniert die Nutzerführung und desto besser ist auch die Benutzererfahrung.

Im Online-Marketing spielt die Bounce Rate eine entscheidende Rolle, da sie nicht nur die Effektivität der Inhalte und das Design einer Website widerspiegelt, sondern auch tiefere Einblicke in das Nutzerverhalten bietet. Eine niedrige Bounce Rate ist ein Indikator dafür, dass die Website erfolgreich die Interessen und Bedürfnisse ihrer Zielgruppe anspricht und effektiv dazu beiträgt, Besucher zu weiterführenden Aktionen auf der Seite zu motivieren.

Suchmaschinenoptimierer nutzen diese Metrik daher, um die Leistung von Websites zu analysieren und Optimierungsstrategien zu entwickeln, mit dem Ziel, die Nutzerbindung zu verbessern und letztlich die Conversion-Rates zu steigern.

Bounce Rate berechnen: Beispiel

Die Absprungrate wird berechnet, indem man die Anzahl der Besuche, bei denen keine weiteren Aktionen durchgeführt wurden, durch die Gesamtanzahl der Besuche teilt. Zum Beispiel, wenn eine Website 100 Besucher empfängt und 60 davon die Seite verlassen, ohne eine weitere Interaktion, läge die Bounce Rate bei 60 %. 

Bounce Rate
Bounce Rate Formel

Wie wird die Bounce Rate gemessen?

Die Bounce Rate wird mit Analysetools wie Google Analytics ermittelt. Diese Messung unterscheidet sich je nach Herkunft des Traffics, also der Besucher: Organischer Traffic bezieht sich auf Besucher, die über die organischen Suchergebnisse auf die Seite kommen, während Kampagnen-Traffic Besucher umfasst, die durch gezielte Marketingaktionen wie Werbeanzeigen oder E-Mail-Kampagnen auf die Seite gelangen.

Analysetools bewerten nicht nur die Absprungrate selbst, sondern auch die Verweildauer auf der Seite und die Interaktionen auf der angezeigten Seite. Durch diese detaillierte Betrachtung können Websitebetreiber besser verstehen, welche Inhalte Besucher binden oder zum Verlassen der Seite führen. Diese Einsichten helfen, gezielte Anpassungen vorzunehmen, um die Nutzererfahrung zu verbessern und letztlich die Absprungrate zu senken.

Messung der Interaktionsrate in Google Analytics 4

In Google Analytics 4 (GA4) wird die Interaktionsrate als Maßstab für das Engagement der Nutzer auf einer Website verwendet. Diese Metrik, auch bekannt als Engagement Rate, quantifiziert den Anteil der Besuche, die als engagiert gelten, basierend auf Kriterien wie einer Sitzungsdauer von mindestens 10 Sekunden, der Erfassung von Ereignissen oder dem Erreichen einer Conversion.

Um die Interaktionsrate in GA4 zu analysieren, müssen User zum Bereich „Lebenszyklus“ und „Engagement” navigieren und dort nach dem Bericht „Seiten und Bildschirme“ suchen. Dieser Bereich enthält detaillierte Informationen über Benutzerinteraktionen, einschließlich der Dauer der Sitzungen und aufgetretener Ereignisse.

Absprungrate Google Analytics 4
Engagement - Seiten und Bildschirme

Die klassische Bounce Rate, welche den Anteil der Besucher misst, die eine Seite nach nur einem Seitenaufruf verlassen, wird in GA4 nicht standardisiert angezeigt. Stattdessen fokussiert sich GA4 auf umfassendere Engagement-Metriken. Nutzer können jedoch Berichte individuell anpassen und die Absprungrate manuell dort als Messwert aufnehmen.

Die Bounce Rate kann in GA4 über folgenden Pfad in den Bericht integriert werden:

Lebenszyklus > Engagement > Seiten und Bildschirme > Bericht anpassen > Messwerte > Messwert hinzufügen > Absprungrate > Übernehmen

Was ist eine gute Bounce Rate?

Eine „gute” Bounce Rate ist relativ und variiert je nach Art der Website und den spezifischen Zielen, die sie verfolgt. Allgemein gilt eine Bounce Rate von 20–50 % als akzeptabel, je nach Branche und Art der Seite. E-Commerce-Seiten haben beispielsweise oft niedrigere Absprungraten, da Besucher die Website bereits mit einer konkreten Kaufabsicht besuchen. Informationsseiten oder Blogs können höhere Bounce Rates aufweisen, da Besucher nach dem Lesen eines bestimmten Artikels häufig die Seite verlassen. 

Wichtig ist, die Absprungrate im Kontext zu betrachten und zu verstehen, dass eine niedrige Bounce Rate nicht immer positiv ist und eine hohe Absprungrate nicht zwangsläufig negativ. Für eine ganzheitliche Bewertung der User Experience erfassen Analysetools wie Google Analytics daher eine Vielzahl von verschiedenen Messwerten.

Ursachen einer hohen Bounce Rate

Eine hohe Bounce Rate kann auf eine Vielzahl von inhaltlichen und technischen Faktoren zurückzuführen sein, die die Nutzererfahrung auf einer Website beeinträchtigen.

Inhaltliche Faktoren

  • Irrelevanter Website-Content: Eine der Hauptursachen für eine hohe Bounce Rate ist Content, der nicht den Erwartungen oder Bedürfnissen der Zielgruppe entspricht. Wenn Besucher Inhalte vorfinden, die für sie nicht relevant sind oder nicht die gesuchten Informationen bieten, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie die Seite schnell wieder verlassen.
  • Irreführende Gestaltung und Benutzerführung: Das Design und die Benutzerführung einer Website spielen eine entscheidende Rolle bei der Nutzerfreundlichkeit. Unübersichtliche Layouts, verwirrende Navigationselemente oder ein visuelles Design, das nicht zum Inhalt passt, können dazu führen, dass Nutzer die Seite frustriert verlassen.

Technische Faktoren

  • Lange Ladezeiten:Geringer Page Speed ist ein häufiger Grund für hohe Absprungraten. Besucher erwarten eine schnelle Reaktionszeit der Website – dauert der Aufbau zu lange, sinkt die Geduld und das Interesse. Insbesondere im mobilen Bereich, wo viele Nutzer von unterwegs aus kurzfristig an Informationen gelangen möchten, wirken sich lange Ladezeiten negativ aus.
  • Mangelnde Mobile Responsiveness: Da ein erheblicher Anteil der Nutzer Websites mit mobilen Geräten aufruft, ist ein responsives Design auf Smartphones und Tablets empfehlenswert. Websites, die nicht für mobile Endgeräte optimiert sind, bieten eine schlechte Nutzererfahrung, was zu einer hohen Bounce Rate führt.
  • Technische Fehler und Bugs: Fehlerseiten, defekte Links oder andere technische Probleme auf einer Website können unmittelbar zu einer hohen Absprungrate führen. Technische Zuverlässigkeit ist daher essenziell, um sicherzustellen, dass alle Besucher die gewünschten Aktionen auf der Seite problemlos durchführen können.

Langfristige Auswirkungen einer hohen Absprungrate auf die SEO

Eine hohe Bounce Rate kann signifikante sowie langfristige Auswirkungen auf die SEO-Performance und die Nutzererfahrung einer Website haben. Suchmaschinen wie Google nutzen die Absprungrate als Indikator für die Relevanz und Qualität einer Website in Bezug auf die Suchanfragen. Eine hohe Bounce Rate kann darauf hinweisen, dass die Inhalte der Seite nicht den Erwartungen der Nutzer entsprechen oder dass die Seite technisch unzureichend gestaltet ist. Dies kann dazu führen, dass Suchmaschinen die Seite als weniger wertvoll einstufen und somit das Ranking der Seite in den Suchergebnissen negativ beeinflussen.

Darüber hinaus hat die Bounce Rate direkte Auswirkungen auf die Nutzererfahrung. Besucher, die eine Website schnell wieder verlassen, haben unter Umständen nicht gefunden, was sie suchten, oder waren mit der Bedienung der Seite unzufrieden. Dies kann nicht nur zu einem schlechten Ruf der Website führen, sondern auch die Wahrscheinlichkeit verringern, dass diese Nutzer in Zukunft zurückkehren oder positive Empfehlungen aussprechen.

Es ist umstritten, ob die Absprungrate ein direkter Rankingfaktor bei Google ist. Oft wird stattdessen die sogenannte SERP-Return-Rate als relevanteres Kriterium betrachtet. Diese Rate misst, wie viele Besucher von den Suchergebnisseiten (SERPs) auf eine Seite gelangen und dann innerhalb kurzer Zeit wieder zu den SERPs zurückkehren, um eine andere Seite auszuwählen. Dieses Verhalten könnte für Google einfacher zu erfassen und zuverlässiger sein als die Absprungrate.

Auswirkungen auf die Conversion Rate

Die Absprungrate steht zudem in enger Verbindung zu anderen wichtigen Metriken wie der Click-Through-Rate (CTR) und den Conversion-Raten. Eine hohe Bounce Rate ist ein Indikator dafür, dass trotz hoher Klickzahlen die endgültigen Conversion-Ziele nicht erreicht werden. Wenn die Website die Nutzer nicht dazu anregt, eine Aktion auszuführen, können nur wenige Conversions gemessen werden. Selbst bei einer hohen Klickrate bleibt die Anzahl der Conversions gering.

Eine Conversion wird gemessen, sobald User eine vorab definierte Zielhandlung auf der Seite ausführen, beispielsweise Käufe, Anmeldungen oder Downloads. Eine Optimierung der Website zur Senkung der Bounce Rate kann daher nicht nur das SEO-Ranking verbessern, sondern auch zu einer Steigerung der Conversion Rate führen.

Darüber hinaus hat die Bounce Rate direkte Auswirkungen auf die Nutzererfahrung. Besucher, die eine Website schnell wieder verlassen, haben unter Umständen nicht gefunden, was sie suchten, oder waren mit der Bedienung der Seite unzufrieden. Dies kann nicht nur zu einem schlechten Ruf der Website führen, sondern auch die Wahrscheinlichkeit verringern, dass diese Nutzer in Zukunft zurückkehren oder positive Empfehlungen aussprechen. Es ist umstritten, ob die Absprungrate ein direkter Rankingfaktor bei Google ist. Oft wird stattdessen die sogenannte SERP-Return-Rate als relevanteres Kriterium betrachtet. Diese Rate misst, wie viele Besucher von den Suchergebnisseiten (SERPs) auf eine Seite gelangen und dann innerhalb kurzer Zeit wieder zu den SERPs zurückkehren, um eine andere Seite auszuwählen. Dieses Verhalten könnte für Google einfacher zu erfassen und zuverlässiger sein als die Absprungrate.

Strategien zur Reduzierung der Absprungrate

Zur Verringerung der Bounce Rate können gezielte OnPage-Optimierungen und technische Optimierungen wesentlich beitragen. Folgende Maßnahmen erweisen sich als effektiv:

OnPage-Optimierung

  • Content-Optimierung: Die Qualität und Relevanz der Inhalte sollten hoch sein. Texte, Bilder und Videos müssen präzise auf die Interessen und Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten sein.
  • Keyword-Integration: Die richtige Verwendung und Platzierung von Keywords verbessert nicht nur die SEO, sondern stellt auch sicher, dass die Inhalte für die richtigen Suchanfragen sichtbar sind.
  • Optimierung der Meta-Daten: Klare und ansprechende Meta-Title und -Descriptions erhöhen nicht nur die Click-Through-Rate. Sie sorgen dafür, dass Nutzer bereits vor dem Besuch der Website beurteilen können, ob die Inhalte für sie relevant sind. So springen sie seltener ab, was die Bounce Rate reduziert.
  • Interne Verlinkungen: Eine durchdachte interne Verlinkungsstruktur leitet Besucher gezielt zu weiterführenden oder thematisch verwandten Inhalten. Dadurch verlängert sich die Verweildauer auf der Website.

Technische Optimierungen

  • Page Speed: Die Ladezeit der Website sollte minimiert werden, da lange Ladezeiten eine der häufigsten Ursachen für hohe Bounce Rates sind. Tools wie Google PageSpeed Insights können hierbei hilfreich sein, um Probleme zu identifizieren und zu beheben.
  • Responsive Design: Die Website muss auf allen Geräten, einschließlich Smartphones und Tablets, gut funktionieren. Dies verbessert das Nutzererlebnis und senkt die Absprungrate.
Dieser Artikel wurde verfasst von:
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Emilia Weihmann
Emilia, unsere Spezialistin für Content, hat bei uns das Ruder in der Hand, wenn es um redaktionelle Angelegenheiten geht. Ihr Steckenpferd ist Content-Marketing, und es überrascht nicht, dass sie besonders gerne zu diesem Thema in unserem Blog schreibt.
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