Bad Neigbourhood – aufdecken und vermeiden

Ebenso wie man sich um eine gute Nachbarschaft beim eigenen Domizil kümmert, so sollte man sich auch der Nachbarschaft beim eigenen Backlinkprofil bewusst sein, damit die benachbarten Links nicht zum Äquivalent des ruhestörenden Nachbarn aus der Wohnung unten werden. Eine Bad Neighbourhood beschreibt in der Suchmaschinenoptimierung (SEO) demnach nachbarschaftliche Webseiten, welche gegen Suchmaschinen-Richtlinien verstoßen.

Inhalts­übersicht

Was ist Bad Neighbourhood?

Von Bad Neighbourhood ist die Rede, wenn eine Website unter dem schlechten Einfluss der durch Links verbundenen Seiten steht. Sowohl die aus- als auch die eingehenden Links sind dabei relevant. Eine schlechte Nachbarschaft, oder Bad Neighbourhood, entsteht also durch die Nähe zu schlechten Websites, die gegen Google-Richtlinien verstoßen oder eine Penalty (Abstrafung) erhalten haben. Eine Penalty kann beispielsweise durch unerlaubte Techniken wie Spamming oder Keyword-Stuffing erfolgen.

Von Seiten, die diese Techniken nutzen, sollte Abstand gehalten werden:

  • Cloaking
  • Linkfarming
  • Keyword-Stuffing
  • Spamming

Ganz wenige Backlinks von schlechten Websites zerstören dabei noch nicht die gesamte Nachbarschaft, genauso wie ein etwas heruntergekommenes Haus noch nicht das Antlitz des Wohnviertels beeinflusst. Besteht aber ein Großteil der Nachbarschaft aus solchen Häusern, so wird das betroffene Viertel ebenso abgewertet wie die Webseite. Zum Thema Backlinkquellen bietet unser Blog ausführliche Informationen.

Bad Neighbourhood erkennen – welche Seiten sind schlechte Nachbarn?

Welche Links schlecht für eine Webseite sind, hängt stark von der Thematik der Seite ab. Für eine Webseite mit einem Online-Shop für köstliche Süßigkeiten, wäre es daher sehr unnatürlich, wenn das Backlinkprofil lediglich aus Links von Blumenhändlern bestehen würde. Zu beachten ist also stets eine inhaltliche Verbindung

Zudem existieren einige Seiten, die stetig vermieden werden sollten. Dazu gehören vor allem die drei “P”: Porn, Pills & Poker. Auch Spamseiten und Webseiten in fremden Sprachen, welche in keiner inhaltlichen Verbindung zu der jeweiligen Seite stehen, sind oft Anzeichen einer Bad Neighbourhood. Macht das gesamte Erscheinungsbild einer Seite einen qualitativ minderen Eindruck, ist Vorsicht geboten.

Außerdem gilt Bad Neighbourhood in folgenden Fällen:

  • Webseiten mit wenig Inhalt (Thin Content)
  • Seiten mit vielen gekauften Backlinks
  • Internetseiten, welche für Spam bekannt sind
  • Duplicate Content

Bad Neighbourhood vermeiden – was tun gegen schlechte Backlink-Nachbarn?

Um gegen Bad Neighbourhood vorgehen zu können, muss man zunächst einmal das eigene Backlinkprofil im Blick behalten – dafür eignen sich Backlinkchecker wie Ahrefs oder die LinkResearch Tools. So kann direkt untersucht werden, ob es Handlungsbedarf aufgrund zweifelhafter Links gibt, damit umgehend eingeschritten werden kann. Ist eine Bad Neighbourhood identifiziert, können die Backlinks per Google Search Console abgewertet werden. 

Vorbeugend gilt:

  • Suchmaschinen-Richtlinien befolgen und sich über Updates informieren
  • Qualität und Vertrauenswürdigkeit von Webseiten überprüfen, welche auf der eigenen verlinkt werden sollen
  • Auch die Linkpartner regelmäßig überprüfen
  • Den höchsten Sicherheitsstandard anstreben um möglich sicher gegen Hacke zu sein
  • Auf ein natürliches Linkbuilding und eine professionelle Beratung setzen
Wenn schlechte Backlinks im Profil auftauchen, empfiehlt es sich zunächst den Webmaster der Seite anzuschreiben und um die Löschung des Links zu bitten. Da dies aber naturgemäß oft nicht funktionieren wird (besonders bei Spamseiten), sollte man dann das Google-Disavow-Tool anwenden und die schlechten Links vom eigenen Backlinkprofil ausschließen, indem diese für ungültig erklärt werden. Das exakte Vorgehen erklärt der Google Support. Verweisen ausgehende Links über einen schwachen Trust, können diese einfach auf nofollow gesetzt werden. Bad Neighbourhood entfernen:
  • Dubiose Links vom Webmaster entfernen lassen
  • Löschen von Backlinks schädlicher Seiten. Dazu muss zuerst eine Anfrage bei der jeweiligen Seite gestellt werden
  • Ist die eigene Seite bereits aus dem Index gestrichen, lässt sich bei Google ein Reconsideration Request stellen. Vorteil: Wenn Google dann die eigene Seite manuell bewertet, könnten dabei auch Hacker-Manipulationen entdeckt werden.
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Die Ursachen: Woher kommt die Bad Neighbourhood?

Viele Gründe können zu einem schlechten Backlinkprofil führen, so beispielsweise der Linkkauf bei unseriösen Anbietern, welche die Seite auf anderen unseriösen Seiten platzieren, um nur die Anzahl an Backlinks zu erhöhen. Wird sich an die Google-Richtlinien gehalten und die eigene Webseite für Nutzer und nicht für Suchmaschinen erstellt, sollte man von den meisten schlechten Nachbarn verschont bleiben. Auf Spamseiten zu landen kann jedoch auch ganz einfach ein unglücklicher Zufall sein. Einige Nischen sind besonders stark von Spamseiten betroffen. Ist das der Fall, muss man selbst aktiv werden.

SEO Relevanz der Bad Neighbourhood

Das Erkennen und Entfernen einer Bad Neighbourhood sind bedeutende Maßnahmen der Offpage Optimierung. Denn eine schlechte Nachbarschaft stellt einen negativen Faktor für eine gute Platzierung in den SERPs dar. Generell muss jedoch sichergestellt werden, dass die jeweilige Website einen guten Ruf hat, der Content von hoher Qualität ist und eine positive Nutzererfahrung besteht. So können dank Suchmaschinenoptimierung und damit einhergehenden kontinuierlichen Analysen Bad Neighbourhoods Schritt für Schritt vorgebeugt werden. 

Hinweis: Für die Einstufung von Backlinks analysieren Suchmaschinen die allgemeine Linkstruktur und das natürliche Wachstum dieser. Eine Linkpyramide, bestehend aus vielen aber einfachen Links, trägt immens zu einer guten SEO bei, sollte demnach allerdings nicht allzu plötzlich auftauchen, da sie sonst als verdächtig eingestuft wird. 

Auch das Webhosting ist eine wichtige Komponente für eine professionelle SEO. Zweifelhafte Server begünstigen eine Bad Neighbourhood, auch wenn sich das Prinzip dieser nicht direkt auf die Hosting-Ebene bezieht. Keinen Einfluss auf die Beurteilung einer Seite haben in der Regel Bad Neighbours mit der gleichen IP-Adresse oder dem gleichen Subnetz. 

Langfristig und seriös gepflegte Seiten mit hochwertigem Content bieten Bad Neighbourhoods kaum Angriffsfläche. Wer dazu selbst keine Kapazität hat, da dies natürlich Zeit, Expertise und Ressourcen kostet, kann sich auch auf uns als SEO-Agentur verlassen. Dort gehört der Aufbau eines guten Backlinkprofils sowie die sorgfältige und stetige Überwachung zu den Standardaufgaben.

Wann SEO zum Schutz von Bad Neighbourhoods besonders sinnvoll ist:

  • Bei Onlineshops
  • Für Anbieter von Dienstleistungen
  • Wenn sich lokale Anbieter im regionalen Markt dominieren möchten
Dieser Artikel wurde verfasst von:
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Maike Lewark
Content Spezialistin Maike vereint Leidenschaft für smarte, hochwertige Inhalte mit einem feinsinnigen Gespür für zielgerichtetes Wording. Umfassendes Know-how und ihr tiefes Verständnis für den redaktionellen Kontext machen sie zu einem wichtigen Teil unseres kreativen Ensembles bei Optimerch.
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