404 Fehler
Wird eine Website aufgerufen, fördern wir dadurch den dazugehörigen Server auf, uns genau diese Datei anzuzeigen. Wenn eine URL oder Datei nicht gefunden werden kann, wird der standardisierte HTTP Statuscode „404 Not Found” vom Browser ausgegeben. Der 404 Fehler zeigt also klar an, dass die angeforderte Seite oder Ressource eben nicht mehr verfügbar ist und steht für „Nicht gefunden“. Der Link („Dead Link“ = toter Verweis oder „Broken Link“ = defekter Verweis) wird vom Webbrowser als Fehlermeldung wiedergegeben.
Die Standardmeldung für den Fehlercode 404
Definition des Fehlercodes 404
Das World Wide Web Consortium W3C definierte Mitte der 90er Jahre die heute noch gültige Namensgebung der HTTP-Fehlercodes, welche sich stets aus drei Ziffern zusammensetzen. Im Falle des 404 Fehlers steht die vier als erste Ziffer für eine gescheiterte Anfrage mit der Ursache meist auf der Seite des Clients. Die Null als zweite Ziffer steht für einen generellen Syntaxfehler. Die Vier an dritter Position weist auf eine nicht auffindbare Ressource hin.
Welche Ursachen stecken hinter dem Fehler 404?
Bekommen Besucher einer Website statt der jeweiligen angeforderten Informationen und Inhalte die Fehlermeldung 404 angezeigt, kann dies auf eine Reihe von Gründen zurückzuführen sein. In der Regel geschieht dies, wenn Daten nicht korrekt verlinkt oder Inhalte verschoben wurden. Auch wenn verbundene URLs durch einen Relaunch nicht wieder korrekt verknüpft wurden, kann es dazu kommen, dass eine Fehlerseite angezeigt wird.
Dies sind die häufigsten Ursachen für den 404 Fehler
- Gelöschte oder verschobene Inhalte
Wenn per URL / Link auf Dateien verwiesen wird, welche komplett gelöscht oder unter einer anderen Adresse zu finden sind, läuft die URL folglich ins Leere. Der Fehlercode wird deshalb auch oftmals „Deadlink” genannt. - Fehlerhafte Webadresse
Auch wenn die URL nicht zu dem angeforderten Webserver führt und die Webadresse fehlerhaft ist, bekommen Seitenbesucher den Error 404 angezeigt. - Tippfehler
Nur eine exakte Eingabe der URL führt auch zu den angeforderten Dateien. Kleinste Tippfehler führen zu einem Fehlercode. - Webserver ist offline
Ist ein Server dauerhaft oder vorübergehend nicht erreichbar, können auch die auf dem Server gelagerten Informationen nicht abgerufen werden. - IP fehlt
Nur intakte IP-Adressen können dem Domain-Namen zugeordnet werden. - Domain wurde geändert
Wenn die Website nicht mehr den eingegebenen Namen trägt, der Link also nicht mehr übereinstimmt, erscheint der 404 Fehlercode. Wird die Domain gewechselt, kann auf die neue Domain umgeleitet werden. - Seltene Ursachen
Schadsoftware und Viren sind seltene Ursachen für den Status Code 404, kommen aber dennoch vor. Diese beschädigen den Computer und ergreifen die Kontrolle über den Internetbrowser. Hierbei können beispielsweise zentrale Konfigurationsdateien in der Registry durch fehlerhafte Installationsvorgänge beschädigt werden.
Der Soft-404 Fehler und der reguläre 404 Fehler
Der Soft-404 Fehler ist ein Sonderfall der regulären Variante. Hierbei zeigt der Statuscode an, dass die Zielseite nicht existent ist, sendet aber dennoch einen 200er Code als erfolgreiche Anfrage. So wird vorgetäuscht, dass es die Seite trotz der Fehlermeldung gibt. Die Folge: Es wird eine Seite mit einem nicht angeforderten Inhalt aufgerufen – das kann eine Standardseite oder aber eine ohne jeglichen Inhalt sein.
Die gesendeten Statuscodes schließen sich also gegenseitig aus. Der 200er Code wird vom Crawler übernommen und die Zielseite weiterhin in den Suchergebnissen aufgeführt, auch wenn es gar keinen Inhalt gibt. Dieser Spezialfall entsteht, wenn Seiten als erreichbar gekennzeichnet werden, jedoch nicht den erwarteten Content beinhalten, weil dieser beispielsweise gelöscht wurde.
Welche Auswirkungen hat der Fehler 404 auf die Suchmaschinenoptimierung?
Wenn ein User auf der Suche nach Produkten, Dienstleistungen oder Informationen ist, besteht der erste Schritt aus der Suche mittels Suchmaschine. Das Ziel eines jeden Seitenbetreibers ist es deshalb, möglichst weit oben in den Google Suchergebnissen zu erscheinen.
Der sogenannte Google Page Rank listet die Suchergebnisse nach einem bestimmten Algorithmus auf. Wie qualitativ hochwertig eine Website eingestuft wird und wie weit nach oben Google diese dementsprechend platziert, hängt dabei von unterschiedlichen Faktoren ab. Dazu ist die Häufigkeit auftretender Fehlermeldungen beim Aufrufen einer Domain ein Bestandteil eben dieser Beurteilung der Website-Qualität. Treten Fehlerseiten zu oft auf, wertet der Google Crawler es als Vernachlässigung der Websitepflege und bestraft dies mit einer schlechteren Platzierung.
Außerdem kann eine zu häufige Meldung des 404-Fehlers einen Verlust wertvoller Backlinks für Seitenbetreiber bedeuten. Eine große Anzahl nicht erreichbarer Seiten begünstigt, dass wichtige Inhalte der Seite durch die interne Linkstruktur von Usern nicht mehr erreicht werden können. Neben den Besuchern findet sich dann auch Google schlechter auf der Seite zurecht. Landen Interessenten über Verlinkungen auf nicht erreichbare Seiten, führt dies zu hohen Absprungraten und dadurch eben auch zu schlechteren Platzierungen in den SERPs.
Die Auswirkungen des 404 Fehlers für Online-Händler
Insbesondere Online-Händler haben regelmäßig mit der Not-found-Meldung zu kämpfen. Wenn Produkte, beispielsweise durch die Saisonalität, nicht verfügbar oder nicht mehr im Sortiment vorhanden sind, werden diese Produktseiten aus dem Onlineshop entfernt. Wurde das korrekt erledigt, können die Seiten auf der Website auch nicht mehr gefunden werden. In den Suchergebnissen sind sie jedoch immer noch sichtbar und der Seitenbetreiber steht vor dem Problem der nicht erreichbaren Seiten.
Zudem kommen externe Verlinkungen als Komplikation hinzu. Wenn externe Seiten auf die nicht mehr vorrätigen Produkte verlinken, endet das mit toten Links. Wird der Fehler 404 gefunden und sinnvoll gelöst, können Erreichbarkeitsprobleme festgestellt und ein besseres organisches Ranking sichergestellt werden.
Wie erkenne ich den Error 404?
Eine Website muss regelmäßig auf fehlerhafte Links und Broken Pages inspiziert werden. Mit der Google Search Console kann man die eigene Website auf den Code 404 überprüfen. Unter dem Menüpunkt “Indexierung” zeigt das Tool im Bereich “Seiten” alle Fehler der Website in einer übersichtlichen Zusammenfassung an. Der Reiter “Warum Seiten nicht indexiert werden” weist dabei auf alle Fehlermeldungen hin.
Für die Analyse von 404 und Soft-404 Fehlern kann die Google Search Console sehr gut verwendet werden.
Diese beiden weiteren Tools helfen dabei, den Fehler 404 zu identifizieren:
- Dead Link Checker
Auch dieses Tool hilft dabei, externe und interne 404-Seiten zu finden. Dazu kann ganz einfach die Internetadresse der zu kontrollierenden Website in die Eingabezeile der Web-App eingegeben werden. Dann wird die Überprüfung im Dead Link Checker aktiviert. Es können sowohl einzelne Webseiten als auch die gesamte Website überprüft werden. Das Tool listet die aufgespürten, nicht erreichbaren Seiten mit URL und Status-Code auf. - W3C Link Checker
Das Online-Tool W3C benötigt etwas mehr Zeit für den Kontrollprozess, geht dafür jedoch sehr ausführlich bei der Überprüfung einzelner Seiten vor. Ähnlich wie bei dem Dead Link Checker wird auch bei dem W3C Link Checker ganz simpel die zu überprüfende URL in das Eingabefeld eingetragen. Das Tool erledigt den Rest und liefert einige Details nach der Inspektion der Website.
Wie kann die Fehlermeldung 404 behoben werden?
Auf einer Website sollte die Anzahl der 404 Fehlermeldungen so gering wie nur möglich gehalten werden. Da der Error 404 zumeist auf eine fehlerhafte URL zurückzuführen ist, hilft es, diese wie beschrieben zu überprüfen und zu korrigieren. Zwei weitere Varianten eignen sich besonders gut, um den Fehler 404 beheben zu können.
- Die Einrichtung einer Umleitung
Hierbei kann mittels .htaccess Datei eine 301-Weiterleitung eingerichtet werden. Dieser Code leitet den Google Crawler und ebenso die Besucher zu einer anderen Seite weiter. Zu beachten ist jedoch, dass der Content der alten und der neuen URL ähnlich sein muss. Eine dauerhafte Weiterleitung, also ein sogenanntes Redirect, bietet sich demnach für Seiten an, für die es neue Versionen oder aber ähnliche Seiten gibt. Ist keine thematische Ähnlichkeit vorhanden, werden sowohl Benutzer als auch Suchmaschinen verwirrt. - Das Erstellen von neuen Inhalten
Das Erstellen neuer Inhalte und auch das Bearbeiten bereits vorhandener Seiten führt dazu, dass die Seite von Google neu gecrawlt wird. Werden dabei vom Seitenbetreiber Verlinkungen überprüft und eventuell unterlaufene Rechtschreibfehler korrigiert, kann Google die Seite als hochwertiger einstufen.
Webseitenbesuchern die auf den 404 Fehler stoßen, kann das Aktualisieren der Website weiterhelfen. Dazu wird die Eingabe der URL, also der Name der Domain, überprüft. Auch das Leeren des Caches und das Löschen der Cookies können nützlich sein. Wenn möglich, sollte ansonsten der Betreiber der Website kontaktiert werden.
Individuelle 404 Seiten erstellen
Auch bei einer sorgfältigen Pflege des Internetauftritts lassen sich Fehlermeldungen im Allgemeinen nicht immer gänzlich vermeiden. Eine maßgeschneiderte und optisch ansprechende Fehlerseite kann aus mehreren Gründen äußerst sinnvoll sein.
Zum einen wird dadurch sichergestellt, dass Besuchern ein zutreffender HTTP Status 404 ausgegeben wird und somit für den Fall der Fälle vorgesorgt ist. Werden Produkte aus einem Onlineshop entfernt, sollte dies für Interessenten klar erkennbar sein. Wenn eine Seite bewusst nicht mehr verfügbar ist, kann der Fehlercode „404 not found” ausgespielt werden, um den Besuchern zu signalisieren, dass die Inhalte nicht existieren. Denn nicht jeder Nutzer kann mit einer dreistelligen Zahlenkombination sofort etwas anfangen. Um den Fehler 404 möglichst sichtbar und verständlich zu kommunizieren, sollte deutlich erklärt werden, dass etwas schiefgelaufen ist und die Seite nicht wie gewünscht abgerufen werden kann.
Edeka unterhält Interessenten mit originellem Design und Wording der Fehlerseite.
Zum anderen steigert eine einfallsreiche Aufmachung der Fehlermeldung mit Grafiken als Blickfang oder Zusatzinformationen die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer der Website treu bleiben. So wird die Attraktivität der Website für Interessenten erhöht und der Datenverkehr kann gesteigert werden. Neben der Information für den Grund des Fehlers bietet diese Option Usern auch eine Erleichterung für die weitere Navigation auf der Website.
Diese 404-Seite von LEGO erleichtert Usern mittels großem Button zusätzlich den Weg zurück zum Online-Shop.
Mit weiterführenden Links auf der angefertigten Fehlerseite kann verhindert werden, dass Besucher die Seite unmittelbar nach dem Anzeigen des Errors wieder verlassen. Hierbei kann einfach zurück zur Startseite, zum Online-Shop oder auch zu Unterseiten geführt werden, welche inhaltliche Überschneidungen mit den vom Nutzer ursprünglich angeforderten Informationen aufweisen. Die Basis der individuellen Fehlerseite sollte das passende Design der jeweiligen Website darstellen, da so die Besucher weniger irritiert werden.
Zusätzlich können folgende Aspekte bei einer individuellen 404 Seite beachtet werden:
- Eine Suchmaske
An einer gut sichtbaren Stelle platziert sorgt die Suchmaske dafür, dass Informationen weiterhin auf der Website gesucht werden, anstatt diese direkt zu verlassen. - Eine Sitemap
Eine Sitemap agiert als Inhaltsverzeichnis der Website. Verlinkt man diese auf die 404 Fehlerseite, können Interessenten nachschlagen, welcher Content noch auf der Seite gefunden werden kann. Dieses Verzeichnis bietet einen Überblick aller Inhalte. - Kontaktmöglichkeiten
Das Einbinden möglichst vollständiger Kontaktmöglichkeiten und -formulare schafft Vertrauen und vermittelt einen direkten Ansprechpartner, welcher den Besuchern weiterhelfen kann. Zudem wirkt ein transparenter Umgang mit Unzulänglichkeiten äußerst authentisch.
Der 404-Fehler im Fazit
Nicht erreichbare Seiten beeinflussen die User Experience negativ und wirken sich schlecht auf die Qualität der Seite und dadurch auf das organische Ranking aus. Eine Website sollte deshalb regelmäßig auf Fehlercodes überprüft und gepflegt werden. Hat man gelöschte Seiten im Blick, kann man dementsprechend handeln. Verlinkungen können aktuell gehalten und Redirects eingerichtet werden. Wichtig ist sicherzustellen, dass Inhalte einer Seite für die Zielgruppe erreichbar bleiben. Schließlich motiviert ein attraktiver Webauftritt Besucher dazu, weiter auf der Seite zu verweilen.