Werbung auf Pinterest – Formate, Anleitung für Anfänger und Best Practices
Pinterest ist eine Social Media Plattform, auf der Nutzer Pinnwände mit interessanten Posts in Form von Bildern oder Videos als Pins speichern können. Andere Nutzer können diese Pins dann liken, teilen und kommentieren. Die Plattform gibt es bereits seit 2010, aber erst im März 2019 ist auch in Deutschland möglich, dort gezielt Werbung zu schalten. Mit stetig steigenden Nutzerzahlen kommt Pinterest 2020 auf etwa 416 Millionen Nutzer weltweit. Nicht schlecht oder? Du hattest Pinterest als interessante Werbeplattform irgendwie gar nicht auf dem Schirm? Dann bist du hier genau richtig!
Wir zeigen dir, warum Pinterest Ads für Unternehmen so interessant sind, welche Werbeformate Pinterest zur Verfügung stellt und geben dir eine Anleitung, wie du Werbung auf Pinterest schalten kannst und deine Kampagnen erfolgreich werden.
Inhaltsübersicht:
Pinterest: Was geht auf dem sozialen Netzwerk?
Vielleicht gehörst du auch zu den Nutzern, die sich bei Pinterest regelmäßig Inspirationen zu Lifestyle-Themen wie Kochen, Basteln und Dekoration holen. Das stark auf Bilder und Videos fokussierte Netzwerk bietet viele verschiedene Interessensgebiete mit tausenden Pins und Themenwelten.

Besonders beliebte Themen auf Pinterest:
- Design
- Home/ Living
- Fashion
- Beauty
- Kochen/ Rezepte
- Travel
- Sport
Dabei steht die soziale Komponente auf Pinterest eher im Hintergrund. Es geht nicht so sehr darum, mit anderen Nutzern zu interagieren, sondern darum, Inspirationen und Ideen in Form von Pins zu sammeln. Trotzdem können Nutzer ihre Pins und Pinnwände aber an andere Nutzer senden oder Kommentare zu Pins hinzufügen.
Bis jetzt gibt es nur Pinterest Daten aus den USA oder weltweit. Demnach verwenden zum Beispiel 89% der weltweiten Nutzer die Plattform, um sich beim Einkaufen inspirieren zu lassen. Ganze 83% der wöchentlichen Nutzer in den USA haben laut Pinterest dabei basierend auf Pins von bestimmten Marken einen Kauf getätigt. Es steckt also wirklich Potenzial in dem Social Media Kanal, auch noch im Jahr 2020. Und mit der im letzten Jahr erweiterten Möglichkeit der Pinterest Ads bietet die Plattform damit auch die Möglichkeit, dieses Potenzial voll auszuschöpfen.
Warum sind Pinterest Ads für Unternehmen interessant?
Wie die von Pinterest veröffentlichten Zahlen zeigen, nutzen Menschen die Plattform vor allem, um Inspirationen zu suchen, neue Dinge nach Interessen gefiltert zu entdecken und lassen sich dabei auch gerne zum Kauf neuer Produkte anregen. Für Unternehmen bietet sich hier die Chance, der passenden Zielgruppe Anzeigen mit neuen Inspirationen auszuspielen, um zum einen die Marke bekannter zu machen aber auch, um direkt zum Kauf anzuregen.
Der Vorteil der bezahlten Werbung auf Pinterest: Über Pinterest Ads lassen sich im Vergleich zu organischen Pins direkte Verlinkungen auf die Website einbinden, um Nutzer mit einem Klick zum Shop zu führen.
Außerdem erwarten Werbetreibende folgende Vorteile:
- Auswahl an Anzeigenformaten für verschiedene Ziele
- gezielte Anzeigen-Erstellung und Überwachung mit dem Ads Manager
- volle Kostenkontrolle des Anzeigenbudgets
- gezieltes Zielgruppen-Targeting
- mehr Markenbekanntheit, Traffic und Sales
Pinterest Anzeigenformate im Überblick
Egal, ob du mit Werbung auf Pinterest die Awareness, die Verkäufe oder die Conversions steigern möchtest – mit dem richtigen Anzeigenformat verfolgst du individuelle Ziele noch effektiver. Die Plattform bietet dir insgesamt fünf verschiedene Werbeformate an. Erfahre jetzt, welche das sind und was sie unterscheidet.
Promoted Standard-Pins
Das einfachste Ads-Format nennt sich Standard und besteht aus einem Bild im Hochformat oder quadratischen Format. Dabei hast du entweder die Möglichkeit, einen bereits erstellten Pin in eine Anzeige umzuwandeln oder über den Ads Manager von Pinterest Kampagnen und Anzeigengruppen zu erstellen und über die Targeting-Optionen für deine Zielgruppe anzupassen. Machst du einen bestehenden Pin zu einer Anzeige, taucht dieser auch bei Usern auf, die dir nicht folgen.
Teilt ein Nutzer den Standard Ads Pin auf seiner Pinnwand, wird dieser zu einem organischen Pin und du profitierst von zusätzlicher Reichweite.

Best Practices für Promoted Standard-Pins:
- Verwende Bilder im Hochformat: Pinterest empfiehlt ein Seitenverhältnis von 2:3, zum Beispiel 1000 x 1500 Pixel.
- Verwende dein Markenlogo: aber nicht in der unteren rechten Ecke, da es dort verdeckt wird.
- Nutze Text-Overlays: Dieser Text wird direkt auf deinem Anzeigen-Pin platziert, um dein Produkt zu bewerben. Achte auf kurze, prägnante Botschaften.
- Nutze Links: Mit einem Link auf deine Website mit passenden Produkten regst du Nutzer zum Kauf an. Achte darauf, dass der Link schnell lädt und aktiv ist.
- Optimiere den Titel und die Beschreibung: Beide müssen zur Suchintention passen. Für den Titel hast du 100 Zeichen, für die Beschreibung 500 Zeichen zur Verfügung.
Promotet Video-Pins
Mit Video-Pins erweckst du noch mehr Aufmerksamkeit bei den Nutzern, denn du stichst mit einem Video im Feed deutlich heraus. Sie unterscheiden sich optisch nicht von Standard-Pins, außer, dass eben ein Video abgespielt wird. Im Feed des Nutzers werden die Video Ads dann automatisch abgespielt. Je nach Kampagnenziel kann beim Tippen auf das Video auch eine Zielseite geladen werden.
Mit einem bezahlten Video-Pin kannst du Produkte oder Dienstleistungen anschaulich vorstellen und für den Nutzer erlebbar machen. Der Nutzer kennt so schon vor dem Kauf die Anwendung oder den konkreten Nutzen deiner Produkte oder Services und ist im besten Fall eher kaufbereit.

Best Practices für Promoted Video-Pins:
- Wähle das passende Titelbild: damit Nutzer auf einen Blick sehen, worum es geht.
- Die richtige Länge wählen: Pinterest empfiehlt hier eine Länge zwischen 6 und 15 Sekunden.
- Text-Overlays oder Untertitel einfügen: Viele Nutzer schauen Videos ohne Ton. Damit Sie deine Botschaft trotzdem verstehen, solltest du erklärenden Text einfügen.
- Optimiere Titel und Beschreibung: Auch hier stehen dir 100 Zeichen für den Titel und 500 für die Beschreibung zur Verfügung.
Shopping Anzeigen
Mit Shopping Ads kannst du die Distribution deiner Pins steigern. Dafür kannst du ganz einfach alle deine Produkt-Pins in Anzeigen umwandeln und Artikel aus deinem Produkt-Feed bewerben. Hast du deine Produktgruppen in Katalogen eingerichtet, kannst du sie als Shopping-Ads bewerben, damit Nutzer auf deine Produkte aufmerksam werden.
Für Shopping-Ads musst du kein zusätzliches Targeting einrichten, weil Pinterest die Produktdaten aus deiner Datenquelle nutzt, um deine Produkte relevanten Nutzern zu zeigen. Wie genau du Shopping-Ads einrichtest, erfährst du auf der Hilfeseite von Pinterest.

Promoted Carousel-Pins
Mehr Interaktion bietest du Nutzern mit Carousel Ads. Dieses Anzeigenformat enthält gleich mehrere Bilder, die der Nutzer durch swipen anschauen kann. Du kannst bis zu fünf Bilder hochladen und dadurch nicht nur mehrere Produkte zeigen, sondern eine ganze Geschichte erzählen. Auch schön: Du kannst in mehreren Bildern verschiedene Produkt-Features eines Produktes darstellen.
Nutzer sehen den Carousel-Pin im Feed zunächst als normales Bild. Noch im Feed können sie aber schon durch die verschiedenen Bilder blättern.
Best Practices für Promoted Carousel-Pins:
- Wähle die richtigen Bilder aus: Zwischen 2 und 5 Bilder finden in dem Karussell Platz. Du kannst versuchen, eine Markengeschichte zu erzählen, verschiedene Produkte oder mehrere Produkt-Features eines Produkts zeigen.
- Füge passende ZIel-URLs ein: Du kannst für jedes Bild eine eigene Ziel-URL einbinden.
- Passe Titel und Beschreibung an: Damit deine Anzeige gut gefunden wird, wähle den passenden Titel (100 Zeichen) und eine Beschreibung (500 Zeichen).
Promoted Collection-Pins
Beworbene Kollektions-Pins bestehen aus einem großen Hero-Bild und drei kleinen, darunter platzierten sekundären Bildern. Klickt ein Nutzer den Collection-Pin an, erscheinen das Hero-Bild und alle sekundären Bilder. Sekundäre Pins können ebenfalls Produkte sein, die du mit der passenden Zielseite versehen kannst. So schaffst du für Nutzer eine kleine Einkaufswelt auf Pinterest.
Wichtig: Kollektionsanzeigen erscheinen nur auf Mobilgeräten im Feed. Beim Öffnen der Kollektion erscheinen dem Nutzer dann alle als sekundäre Bilder eingefügten Inhalte. Das können auch mehr als drei sein.

Was kostet Werbung auf Pinterest?
Die Kosten hängen maßgeblich von deinem Budget ab. Du entscheidest als Ersteller der Anzeigen, wie viel Werbebudget du ausgeben willst. Außerdem unterscheiden sich die Werbekosten je nach ausgewähltem Kampagnenziel. Du hast die Wahl zwischen:
- Markenpräferenz bilden: Ziel kann sein, mehr Traffic, Leads oder App-Installationen zu erreichen. Dabei wird nach dem Cost-per-Click-Modell (CPC) abgerechnet, für jeden Klick auf den Promoted Pin entstehen Kosten.
- Conversion steigern: Hier stehen Performance-Ziele im Vordergrund wie mehr Kaufabschlüsse oder bessere Leads. Es fallen Kosten für jede Aktion an, die von jedem Nutzer mit deinen Anzeigen ausgeführt wird (Cost per Action, CPA abgekürzt).
- Awareness-Kampagnen: Ziel ist, die Marken- oder Produktbekanntheit zu steigern. Dabei zahlst du für jeden tausendsten Seitenaufruf (Cost per Mille, CPM abgekürzt).
Die Kosten für die Anzeigen werden dabei über ein Auktionssystem bestimmt. Unternehmen, die auf einen Werbeplatz bei Pinterest bieten, geben ein Gebot für die Ads ab, ein Höchstgebot. Entscheidend für den Zuschlag für einen Werbeplatz sind:
- die Höhe des Gebotes
- die Wahrscheinlichkeit, dass eine Anzeige zum gewünschten Erfolg führt (abhängig vom Kampagnenziel)
- die Qualität der Anzeige und die Relevanz für die Zielgruppe
Kampagne auf Pinterest erstellen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Eine Kampagne erstellst du bei Pinterest über den Ads Manager. Voraussetzung für die Nutzung ist ein Unternehmenskonto bei Pinterest. Entweder registrierst du dein Unternehmen neu oder wandelst deinen bestehenden Account in einen Business-Account um. Das Geschäftskonto ist ebenfalls kostenlos. Danach bist du startklar für neue Kampagnen auf der Plattform.
# Schritt 1: Pinterest Kampagnenziel auswählen

# Schritt 2: Anzeigengruppen erstellen
Noch mal zur Erinnerung: PPC-Kampagnen bei Pinterest haben immer die gleiche Struktur: eine Kampagne kann aus verschiedenen Anzeigengruppen bestehen, die wiederum aus verschiedenen, einzelnen Anzeigen bestehen können.
Du kannst mehrere Ziele unter einer Kampagne vereinen, indem du Anzeigengruppen für einzelne Ad-Formate erstellen. Jede Anzeigengruppe kann dabei mit einem eigenen Targeting versehen werden. Außerdem kannst du mit Anzeigengruppen Anzeigen bündeln, die die gleiche Laufzeit, Budget und Gebot haben. Auf den Hilfeseiten zum Thema Anzeigengruppen erfährst du, wie das im Detail funktioniert.
# Schritt 3: Zielgruppe festlegen
Du kannst für jede Anzeigengruppe eine eigene Zielgruppe definieren, damit Streuverluste vermieden werden. Dafür bietet dir Pinterest viele verschiedene Targeting-Optionen:
- Interessen
- Demografie wie Wohnort, Sprache oder Geschlecht
- Alter
- Keywords, nach denen deine Zielgruppe sucht
Auch Remarketing ist möglich, Das heißt, du kannst Zielgruppen erstellen von Pinterest-Nutzern, die bereits mit deinen Inhalten interagiert haben. Klicke einfach auf “Eine neue Zielgruppe erstellen” und wähle die Kriterien für deine neue Zielgruppe aus:
- Besucher, die deine Webseite aufgerufen haben
- eine von dir hochgeladene Kundenliste
- eine Interaktionszielgruppe, die mit deinen Pins interagiert haben
- eine ActAlike-Zielgruppe, die ein ähnliches Verhalten wie eine vorhandene Zielgruppe zeigt
# Schritt 5: Budget, höchstes Gebot und Zeitplan festlegen
# Schritt 6: Pinterest-Tag installieren
Das Pinterest-Tag ist ähnlich wie der Facebook-Pixel ein JavaScript-Code, der auf der eigenen Website eingebunden wird, um Kampagnenergebnisse zu messen und eine Zielgruppe für das Remarketing aufzubauen. Über das Pinterest-Tag kannst du zum Beispiel die Seitenbesuche überwachen, Suchanfragen auf der Website verfolgen oder Leads nachverfolgen.
Das Tag ist also essentiell, um den Erfolg deiner Kampagnen zu messen.
Fazit: Pinterest Ads für Unternehmen
Pinterest ist eine Social Media Plattform, auf der sich zahlreiche potenzielle Kunden tummeln, die nach Inspirationen und neuen Produkten suchen. Unternehmen profitieren nicht nur von den hohen Nutzerzahlen, sondern auch von der enormen Offenheit der Zielgruppen. Nutzer stöbern auf Pinterest zu ihrem Interessensgebiet und entdecken gerne Neues. Perfekte Voraussetzungen also, um die eigenen Produkte zu präsentieren, die Markenbekanntheit zu steigern und Kunden zum Kauf anzuregen.
Für die Kampagnenerstellung bietet Pinterest eine Auswahl an verschiedenen Ad-Formate, die zum ausgewählten Kampagnenziel und zur Zielgruppe passen sollten. Mit dem Pinterest-Tag lässt sich der Erfolg der Anzeigengruppen überwachen und auch Remarketing ist möglich.
Du möchtest von der Reichweite von Pinterest profitieren, dir ist die Umsetzung aber zu kompliziert? Kontaktiere uns gerne. Als erfahrene Online-Marketing Agentur helfen wir dir gerne dabei, die passende Strategie für das Social Media Marketing auf Pinterest und Co. zu finden.